In allen Lebensbereichen spielen Kultur und Bräuche eine große Rolle. So auch an der Hohwachter Bucht. Welche Traditionen die Hohwachter früher gepflegt haben und was bis heute weitergeführt wurde, haben wir für Dich zusammengestellt.
Fischertradition in Hohwacht
Zu Beginn des 19. Jahrhunderts leben 20 Familien in Hohwacht vom Fischfang, so steht es in der „Perle der Ostsee – Geschichte unseres Heilbades“. Der Ort war klein und außer den Fischerhäusern gab es ein Wirtshaus, einen Krug und einen Hökerladen. Keiner der Familien hat durch den Fischfang Reichtum erworben, aber irgendwie kamen alle mit dem was das Meer hergab über die Runden. Heute gibt es noch 12 Fischer in Hohwacht, es lebt aber keiner mehr ausschließlich vom Fang. Sie sind lediglich „Nebenerwerbsfischer“, schreibt Autorin Anne Leier.
Grund dafür, dass man die Berufsfischerei in Hohwacht aufgab, waren die schlechten Preise, die damals für die Fische gezahlt wurden und das verantwortungslose, maßlose Überfischen der gesamten Ostsee in den 60er Jahren, das insbesondere die größeren Fischereibetriebe verschulden. Dennoch wird die Fischerei nach wie vor sehr ernst genommen und jeder „Nebenerwerbsfischer“ muss strenge Auflagen erfüllen. Vor den alten grünen Fischerhütten findet regelmäßig der „Hohwachter Fischmarkt“ statt, der mittlerweile zu einem Markenzeichen des Badeortes geworden ist und der an die lange Fischertradition erinnert und den Flair des Fischerdorfes aufrecht erhält.
Einmal im Jahr, im Winter wird zudem der „Fischerball“ veranstaltet, der alle Beteiligten zum Essen und Tanzen zusammenbringt.
Osterbräuche in Hohwacht
Ostern an der Hohwachter Bucht bedeutet vor allem Ostereiersuchen und Osterfeuer – dafür ist der kleine Küstenort bekannt und beliebt. Start ist am Ostersamstag. Denn dann lädt der Hohwachter Bürgerverein zum Osterfeuer auf dem Bolzplatz in Alt-Hohwacht ein. Bei Bier, Punsch und Gegrilltem genießen alle gemeinsam das Spektakel. Am Ostersonntag trifft man sich dann traditionell im Wald wieder und alle Kinder des Ortes sowie Gäste sind zur fröhlichen Eier-Suche eingeladen.
Doch wo kommen diese Traditionen und Bräuche in Hohwacht eigentlich her?
Der Osterfeuer-Brauch stammt aus einer heidnischen Tradition. Nach dem kalten Winter soll im Frühling durch das Feuer die Sonne auf die Erde gezogen werden, um die Erde nach einem langen Winter wieder zu wärmen und die Erntezeit einzuleiten. Auch heute noch feiert man das Feuer als gemeinschaftliches Highlight und begrüßt dabei quasi den Frühling.
Über den Brauch der Ostereiersuche gibt es bis heute viele Märchen. Eine Variante der Geschichte lautet, dass zu Ehren der Frühlingsgöttin Ostara vor über tausend Jahren Eier als Symbol der Fruchtbarkeit verschenkt wurden. Und weil die Kirche diesen Brauch verboten hat, wurden die Eier heimlich versteckt. Wo auch immer es wirklich herkommt, wir finden diesen Brauch toll…und lecker. :-)
Maibaum-Tradition in Hohwacht
Jedes Jahr am 30. April um 18 Uhr wird mit dem Bürgerverein in Hohwacht traditionell und festlich der Maibaum am Berliner Platz aufgestellt. Der Baum trägt am oberen Ende meist einen bunt geschmückten Kranz und wird von der grünen Baumspitze gekrönt. Open-Air und mit Live-Musik wird dann gemeinsam mit der Gemeinde „in den Mai getanzt“.
Man vermutet, dass der Brauch seinen Ursprung bei den alten Germanen hat, die diverse Waldgottheiten verehrt haben. Im Laufe der Zeit haben die verschiedenen Regionen ihre eigenen Traditionen und Bräuche entwickelt und abgewandelt, sodass sich die Feierlichkeiten von Dorf zu Dorf unterscheiden können.
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